ift-Prüfer mit Ramme in der Hand steht vor einem Fenster mit gebrochener Scheibe zur Vandalismusprüfung

Vandalismus-Tests im ift-Labor

ift Rosenheim entwickelt neue Richtlinie „Vandalismusresistente Bauelemente und Einrichtungen“ (EI-06/1)

Lesezeit: 3 Minuten

Die Richtlinie behandelt Szenarien, in denen gewalttätige Gruppen z.B. bei sportlichen Großveranstaltungen oder Demonstrationen aktiv sind und die aktuell nicht von den Einbruchnormen abgedeckt werden.

Für die Täter spielt es bei Vandalismus-Delikten eine untergeordnete Rolle, ob sie beobachtet, gefilmt oder belangt werden – im Gegensatz zu Einbrechern, die vorzugsweise unerkannt, unter Zeitdruck und eher leise vorgehen.

Bei den Tätergruppen werden keine anspruchsvollen Techniken, wie beispielsweise Aufsperrversuche an Türschlössern beobachtet. Und da normalerweise auch keine Elektrowerkzeuge zur Basisausstattung eines Demonstranten gehören, werden Bauelemente wie Fenster und Türen mit Gegenständen aus dem öffentlichen Raum (Stangen, Pflastersteine, Gullideckel, Absperrungen etc.) und erheblicher körperlicher Gewalt attackiert – teilweise durch mehrere Täter gleichzeitig.

Dabei geht es den Tätern einerseits um bloße Zerstörung (Bushaltestellen/Werbeträger), andererseits aber auch darum

  • durch die zerstörten Bauteile in Gebäude einzudringen (Besetzung/Beschädigung/Plünderung) oder aber
  • durch die zerstörten Bauteile hindurch weitergehende Gebäudeschäden, z.B. durch Brandstiftung mit Brandsätzen, zu erreichen.

In der Richtlinie werden Prüfverfahren beschrieben, die es erlauben, Bauelemente wie beispielsweise Türen, Tore, Vorhangfassaden sowie Fenster, Festverglasungen und Rollläden hinsichtlich ihrer Widerstandsfähigkeit gegen solche Angriffe zu bewerten. Hierfür fanden im ift-Labor gemeinsam mit Beteiligten der Projektgruppe Versuche statt, um Prüfszenarien zu definieren und diese reproduzierbar zu gestalten.

Im Video sehen Sie Versuche und Angriffe mit schwerem Werkzeug, die zur Gestaltung von Schutzzielen dienen.

Andreas Schmidt

ift Rosenheim

Andreas Schmidt ist seit 1994 Mitarbeiter am ift Rosenheim. Er ist Produktmanager mit den Schwerpunkten in den Bereichen Türen und Tore.

Als Schreiner und Techniker hat er am ift begonnen, verschiedene Positionen durchlaufen und als stellvertretender Prüfstellenleiter der ift-Labore, als Auditor, Referent, Fachautor und Mitglied in verschiedenen Norm- und Fachausschüssen sein Wissen erweitert.

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